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Portrait des Künstlers
Portrait des Künstlers
Ohne Titel, o.J. | Öl auf Leinwand | 46,3 x 56,8 cm |18/EM
Ohne Titel, o.J.
Öl auf Leinwand
46,3 x 56,8 cm
18/EM
Ohne Titel, 1957 | Öl auf Leinwand | 60,5 x 80,4 cm | 20/EM
Ohne Titel, 1957
Öl auf Leinwand
60,5 x 80,4 cm
20/EM
Die Giraffenpyramide, 1984 |Farbige Kreidezeichnung auf Papier |150 x 100 cm |Ref. 224/R
Die Giraffenpyramide, 1984
Farbige Kreidezeichnung auf Papier
150 x 100 cm
Ref. 224/R
Omnia vincit amor, 1971 | Oel auf Leinwand | 175 x 124,5 cm | Ref. U. 632
Omnia vincit amor, 1971
Oel auf Leinwand
175 x 124,5 cm
Ref. U. 632

Jürg Kreienbühl

1932-2007

 

Jürg Kreienbühl besucht die Schulen in Basel, verlässt allerdings das Gymnasium (mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung) vor der Matur. Nach einem Vorkurs für Grafik an der Allgemeinen Gewerbeschule 1950–51 absolviert er 1951–54 eine Lehre als Flachmaler, verzichtet jedoch auf die finanzielle Sicherheit eines Brotberufes und beginnt nach dem Lehrabschluss sofort als freier Künstler zu arbeiten. Mit einem Stipendium der Stadt Basel geht er 1956 nach Paris, wo er sich, nachdem auch das Geld eines weiteren Stipendiums aufgebraucht ist, während vieler Jahren unter schwierigsten Bedingungen durchschlägt. Menschen, die von der Gesellschaft ausgestossen worden sind oder von sich aus zu ihr auf Distanz bleiben, sind seine Nachbarn und werden zu Freunden oder seinen Modellen. Dank des Bistrowirtes Antoine Visconti, mit dem er einen Vertrag abschliesst, kann er seine ersten Bilder verkaufen. In den 60er Jahren folgen Ausstellungen auch in der Schweiz, der Durchbruch gelingt mit der Ausstellung 1973 im Aargauer Kunsthaus Aarau. Eine breitere Anerkennung findet sein Werk, das durch seinen prätentionslosen Realismus auffällt, durch die Bearbeitung von Themen, mit denen der Künstler auf Verfall und Untergang hinweist.

Im Werk von Jürg Kreienbühl verbinden sich Themen des Memento mori mit einem Zweifel an den Entscheidungen der Elite. Betroffen von der Unausweichlichkeit der Existenz, malt er zuerst Friedhofsbilder, dann die am Rande des Nichts stehenden Bewohner der Banlieue von Paris. Später wendet er sich aufgegebenen Unternehmungen vergangener Epochen und Generationen zu. Er baut dabei auf die Sprengkraft der sachlichen Schilderung und verzichtet auf Sensationshascherei oder Nobilitierung des Dargestellten. Selbst ein Blick auf Paris lässt hinter der Oberfläche einer trockenen und sachlichen Darstellung einen bohrenden Zweifel erahnen. Ebenso versteht Kreienbühl seinen Malstil als Protest gegen eine Avantgarde, die in seinen Augen dem Erfolg zuliebe ihre Ideale aufgegeben hat. Durch diese Haltung schlüpft er zunehmend in die Rolle eines Chronisten von Welten, die dem Untergang geweiht sind: Die Fabrik für Heiligenfiguren, in der Bilder des Ewigen zerbrochen am Boden liegen (1975), zum Verschrotten bestimmte Schiffe (1978) oder die Verdrängung ganzer Quartiere durch die Stadterweiterung von Paris werden zu Themen, die er vielfach in grossen Serien bearbeitet. Wie viele seiner Zeitgenossen wandte er sich einer figurativen Kunst zu, die alle Zweifel an der Darstellbarkeit der sichtbaren Welt radikal beiseite schiebt und ganz auf die Mittel des Realismus vertraut.

Kunsthistorisches Interesse verdient sein Werk, weil er, von ganz anderen Voraussetzungen ausgehend, zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie der in den 70er Jahren sich auch in Europa ausbreitende Fotorealismus. Parallelen ergeben sich auch mit dem ganz anders motivierten Blick von Künstlern wie beispielsweise Edward Kienholz. Die bedeutendste Wirkung erzielte er bisher durch sein Engagement für das naturhistorische Museum des Jardin des Plantes in Paris. Kreienbühl fand mit der grossen Serie über dieses Museum (1982–88) zum Thema der Naturgeschichte zurück, das ihn bereits als Gymnasiasten zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten angeregt hatte. Nur eine tiefe innere Krise hatte den angehenden Wissenschaftler damals auf die Bahn der Malerei gewiesen.
Hans-Peter Wittwer, 1998 (SIKART)

 

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Jürg Kreienbühl in SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz

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