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Portrait des Künstlers
Portrait des Künstlers
Ein und Aus, 2010 |Oel auf Papier| 30 x 57 cm |Ref. 390-1
Ein und Aus, 2010
Oel auf Papier
30 x 57 cm
Ref. 390-1



Roman Peter


1952
in Basel (CH) geboren
lebt und arbeitet in Basel


Wie Roman Peter mit Bildern Geschichten erzählt
1.
Roman Peter erfindet Geschichten, die er dadurch erzählt, dass er sie sichtbar macht.

2.
Die Geschichten setzen sich aus Bildern, beziehungsweise Farben, Motiven, Kompositionen und so weiter zusammen und die Bilder wiederum aus einer bestimmten Art zu malen, durch die Anwendung bildproduzierender Techniken. Das Betrachten setzt infolgedessen eine doppelte Strategie voraus, und zugleich begibt sich das Auge auf einen visuellen Spaziergang. Es muss das Bild suchen (eigentlich das Bild im Bild, beziehungsweise das Bild, das aus Bildern besteht und sich aus solchen zusammensetzt) und ein eigenes auswählen und zurechtlegen.

(...)

7.
Bei Roman Peter kann man ein Bild oder viele Bilder sehen. Genauso kann man eine kleine, situative Begebenheit herausgreifen und isoliert betrachten oder im Gegenteil eine ganze Geschichte, die aus vielen solchen Begebenheiten und Situationen besteht und sich bildet. Eine fortlaufende Handlung haben diese Geschichten nicht, eher könnte man sie als thematische Anordnungen und Variationen bezeichnen. Vielleicht auch Impressionen. Früher bevorzugte Peter serielle Anordnungen, zum Beispiel von Körperformen, Haltungen, Bewegungen, Gesten in einer fast tänzerischen Art und Weise. Er sprach in diesem Zusammenhang von "ritueller Alltäglichkeit". Zu seinen Themen gehören heute zum Beispiel der Sommer, das heisst sommerliche Szenen oder Eindrücke, der Tanz, der Ablauf eines Tages von von morgens bis abends, der Arbeitsweg, alles einmal als Close up, einmal als Totale, wie im Film. Meistens nehmen Menschen eine zentrale Stellung ein, seltener Landschaften, Bäume, Berge und so weiter. Gelegentlich kann auch ein Flugzeug vorüberfliegen. Im Werk von Peter kehren auch immer häufig der Boxkampf und die Rose wieder. Vorsicht, schlägt zu! Vorsicht, sticht!

(...)

9.
Wie sind die Werke entstanden? Das zu wissen, kann Entscheidendes zum Verständnis beitragen. Roman Peter geht in seiner Arbeitsweise eigene, ungewöhnliche Wege. Er arbeitet meistens mit Oel. Auf Leinwand ergibt Oel ein schnelles, auf Papier ein langsames Vorgehen. Auf Leinwand sind die Körperformen in zeichenhafter Verdichtung der früheren Arbeiten entstanden, auf Papier die jetzt ausgestellten neuen narrativen Serien. Nun mag aber Roman Peter nicht mehr als nötig mit dem Pinsel umgehen. Früher hatte er soviel gemalt und gezeichnet, dass ihm alles zur Routine geworden war. So sehr, dass er sich am Ende gegen sich selbst wehren musste. So fing er an, die linke Hand zu gebrauchen. Auf diese Weise erzielte er einen ungelenken Charme. Ein anderes Mittel war die Verwendung von Umdrucken, bei denen die Farbe indirekt aufgetragen wird. Zum Beispiel malte Roman Peter auf Karton, der sich mit Farbe vollsaugt, danach wird wie bei einer Monotypie ein Abdruck auf der Leinwand oder dem Papier vorgenommen. Roman Peter hat auch immer wieder auf eine Walze gemalt und dann die Farbe durch Abrollen auf die Unterlage übertragen.

10.
Alle diese Vorgehensweisen sollen dazu führen, bestimmte Effekte der Oelfarbe zurückzunehmen oder zu verändern. So kann die Oelfarbe einerseits lasierend aufgetragen werden, andererseits kann sich die Farbe auf eine überraschende Weise mischen. Der Karton saugt das Oel der Oelfarbe auf, übrig bleibt nur das Pigment. Auch mit der Walze wird der Oelfarbeneffekt zurückgenommen. Bei der Anwendung der Walze ergeben sich ausserdem aus der nicht immer genauen Ueberlagerung von mehreren Farbschichten zum Beispiel Unschärfen, die aber wiederum bestimmte malerische Folgen wie etwa Verdichtung oder Farbkombinationen und -wirkungen nach sich ziehen.

11. Von diesen technischen Anwendungen will Roman Peter kein Aufheben machen. Er ist der Auffassung, dass es genügen muss, seine Werke anzuschauen.

(...)
Textauszüge von Aurel Schmidt, Basel
(Ausstellungskatalog 2000)


 

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