Serras Werke widerspiegeln sein Konzept vom Leben, der Kunst, der Leidenschaften und Gefühle. Sie erlauben sich, so auszusehen, als wären sie «nicht von Menschenhand erschaffen», auch dann, wenn der Hang zur Abstraktion ihn mehr zum Realen hinzieht: Eine konkrete, physisch tastbare Realität. Und wenn diese nicht-ikonischen Werke nichts Anderes als Stillleben oder gar Landschaften wären? Théophile Gautier behauptete: L’horizon charme l’oeil: à quoi bon le toucher? [«Der Horizont verzaubert das Auge – wozu soll es gut sein, ihn zu erreichen?»]. Wenn man in ihnen nicht gerade Landschaften entdeckt, so kann man sie als Architekturen auffassen. Wenn man den Künstler bei seiner Arbeit beobachtet, so kommen einem spontan die baulichen Eingriffe von Carlo Scarpa in den Sinn: Den unverwechselbaren Stil des venezianischen Architekten finden wir noch heutzutage auf den Maueroberflächen, die mit Verschalungen geformt wurden. Einmal entfernt, bildeten sie die Strukturen der Holzbretter ab und verliehen den Wänden spezielle Texturen.
Ausschnitt aus dem Katalogtext von Alberto Zanchetta
Aber was die «in Eisen geformten Formen» anbelangt (so der Untertitel seiner jüngsten Ausstellung im Schloss Pergine bei Trient), ist die Skulptur jetzt luftiger und leichter geworden, auch weil sie das Licht auf eine andere Art widerspiegelt und einen neuen Bezug zum Raum aufweist. Mit der Verwendung von Industrieblech statt weggeworfener Gegenstände (denen man hie und da ihre Vergangenheit ansah) entsteht der Eindruck, dass die Skulptur sich von ihrer Masse und Schwere befreit, ja sogar von ihrer verborgenen Geschichte, um in der Gegenwart zu leben, schnell reagierend und linear. Oft beschränkt sie sich darauf, uns den Eindruck eines Volumens zu vermitteln, statt dieses materiell zu konkretisieren, mit der Abfolge von aufeinander folgenden Blättern.
Auszug aus Claudio Guardas "Über die Gestalt der Skulptur hinaus. Zu Paolo Bellinis neuesten Werken"
Am Gemsberg 8 zeigen wir eine kleine Kabinettsausstellung über die beiden Basler Künstlerinnen Marguerite Ammann (1911 - 1962) und Faustina Iselin (1915 - 2010). Zum 100. Geburtstag von Faustina Iselin findet am Heuberg 24 eine retrospektive Ausstellung statt - kuratiert von Annemarie Monteil und Peter Suter (bis 24. Oktober).
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